Freitag, 18. April 2014

Walk the Line oder Slacklinen


Was macht man als sportverrückter Mensch wenn man gerade nicht laufen darf, schon laufen war oder einem einfach nur langweilig ist? Es gibt da einige Möglichkeiten wie Bier trinken, Chips essen und Fernsehen (nur ein kleiner Spaß). Spaß bei Seite, meine Ablenkungsmöglichkeiten sind Schwimmen, Langlaufen, Skitouren und auch Slacklinen.

Die Slackline ist ein Sportgerät, welches von Kletterern zum Zeitvertreib erfunden wurde und die letzten Jahre immer mehr Bekanntheit erlangt hat. Die Grundidee ist schnell erklärt, es wird ein Gurtband zwischen zwei Ankerpunkte (normalerweise Bäume) gespannt. Der (selbsternannte) Gleichgewichtsakrobat, kann nun darauf hin und her balancieren und kann, je nach Fähigkeiten, auch Kunststücke darauf machen.
Nicht immer so ganz elegant;)
Ich erinnere mich noch an mein erstes Mal auf der Slackline, seltsam wieso mein Gehirn diese unglücksame Episode nicht aus meiner Erinnerung verdrängt hat. Ich habe geschlagene zwei Stunden lang versucht nur auf der Line zu stehen bleiben, an Laufen war erst einmal noch gar nicht zu denken. Ich habe jetzt allerdings schon von verschiedenen Leuten gehört, dass das erste Mal bei allen ähnlich verläuft und nicht nur bei mir so war. Hat man die anfänglichen Probleme erst einmal hinter sich gelassen macht es ziemlich viel Spaß, da den Schwierigkeiten nach oben keine Grenzen gesetzt sind.

Warum aber sollte man als Läufer gerade Slacklinen und nicht Schach spielen oder ähnliches? Zum ersten sei da mal gesagt, dass einige der bekanntesten Läufer auf die Slackline als Trainingsmittel schwören (z.B. Kilian Jornet). Das als einzige Begründung mag vielleicht etwas wenig sein, doch werden beim Slacklinen viele, für den Läufer wichtige, Fähigkeiten geschult. Hier kann man die Koordination, den Gleichgewichtssinn oder die positive Auswirkung auf das Körpergefühl nennen. Diese Fähigkeiten braucht man vor allem im Gebirge, werden dort doch höhere Anforderungen an die Trittsicherheit der Sportler gestellt und manchmal können Fehltritte fatale Folgen haben. Da ist das Wissen um die Fähigkeit, sogar auf einem freischwingenden, sehr dünnen Band laufen zu können sehr beruhigend. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, die Stärkung der Rumpfmuskulatur, ein für Läufer wichtiger Bereich, der bei der Verletzungsprophylaxe und der Laufgeschwindigkeit eine Rolle spielt und leider oftmals nicht genügend Aufmerksamkeit bekommt.
Auch kleine Brüder können Spaß haben...

Es spreche also viele Sachen fürs Slacklinen wenn man läuft, wenn man allerdings alle nützlichen und sinnvollen Nebenwirkungen weglässt ist es immer noch eine tolle Freizeitbeschäftigung, welche man auch mit nicht so sportlichen Freunden oder kleinen Brüdern ausüben kann.;)

Keep on running,
Sebastian

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