Am Wochenende war es soweit. Nachdem ich mir schon seit August in den
Kopf gesetzt hatte bei einem 24 Stunden-Schwimmen mitzumachen konnte
mich auch der einsetzende Schulterschmerz, wohl wegen zu viel Training
nicht davon abhalten. Ich war ziemlich gespannt, wie das wohl werden
würde, auch weil meine längste Schwimmstrecke bis dahin nur 6 Kilometer
gewesen waren.
Freitag in der Früh ging die große Reise nach
Würzburg los der Bus nach München war noch pünktlich, aber der Anschluss
nach Würzburg verzögerte sich wegen Stau dann schlußendlich um 1,5
Stunden. Dort holte mich der Christoph vom Bahnhof ab und ab ging es in
seine Wohnung. Dort die Speicher mit Weizen und Nudeln aufgefüllt und
nach einem Film ins Bett gegangen.
Samstag früh fuhren wir dann einmal durch die Stadt Richtung Gerbrunn und kamen dort um 11.30, eine halbe Stunde vor Start an.
Die
Schwimmhalle machte einen super Eindruck, schön gemütlich mit 5x25
Bahnen und sehr netten Leuten. Die Atmosphäre war im Allgemeinen richtig
toll, schön familiär und super entspannt.
Um Punkt 12 war dann
der Start, es gab eine "Treibholzbahn" für die ganz langsamen, 3 normale
Bahnen und eine "Speedbahn". Ich stürzte mich natürlich gleich auf die
schnellste Bahn und die erste Stunde war ziemlich hektisch, wir waren so
7 Leute und leider hatten wir auch 2 sehr langsame Schwimmer, welche
man immer überholen musste. Zum Glück sahen die 2 langsamen Schwimmer
das nach einiger Zeit ein und verließen unsere Bahn.
Der erste Block mit 2 Stunden verging wie im Flug und ich war wirklich überrascht schon 7 Kilometer geschwommen zu sein.
Nach einer Pause von etwas mehr als 30 Minuten stand der nächste Block
von 5,2 Kilometern und 1,5 Stunden auf dem Plan. Danach ging es zum
Essen kaufen, langsam merkte ich meine Schultern ein wenig und nach dem
dritten Block am Samstag (noch mal 5 Kilometer) stellte ich mir die
ersten Fragen wieso ich denn so einen Schwachsinn überhaupt wieder
mache. Hilft ja eh nix und als ich erfuhr, dass ich immer noch der Erste
in der Wertung war gab mir das noch einmal Auftrieb für den letzten
Block. Die finalen 500 Meter zogen sich in die Länge wie Kaugummi und
ich war echt richtig froh als ich endlich aus dem Wasser steigen konnte.
Danach stand erst einmal die Erholung in Form von Weizen auf dem Plan
und danach ab zum schlafen. Am Sonntag ging der Wecker um 6 Uhr und um
10 nach 7 war ich wieder im Schwimmbad. Der Wecker wäre eigentlich nicht
nötig gewesen, da ich gar nicht geschlafen hatte. Sobald ich mich
nämlich auf die Seite drehen wollte schmerzte die Schulter unglaublich.
Im Schwimmbad angekommen wurden erst mal die Zwischenstände gecheckt, 43
Kilometer hatte der Erste schon. Dieser war die ganze Nacht
durchgeschwommen und zog immer noch, wenn auch sehr langsam, seine
Bahnen.
Ich hatte 20 Kilometer schon stehen und wollte unbedingt
die 30 voll machen, auch wenn mir schleierhaft war wie das möglich sein
sollte, da ich meine Arme nicht hochheben konnte.
Irgendwie zwang
ich mich dann doch ins Wasser und es lief nach anfänglichen Schmerzen
ziemlich gut. Im ersten Block schwamm ich gut 5 Kilometer und dann gab
es eine kleine Pause. Für die restlichen 5 Kilometer hatte ich dann noch
2,5 Stunden Zeit. Die Schultern brannten wie Feuer bei jedem Armzug,
aber den anderen um mich herum ging es auch nicht besser.
Schlußendlich habe ich dann nach 31 Kilometern 15 Minuten vor Schluß das Rennen beendet, da ich doch recht fertig war.
Nach
Zielschluss gab es erst einmal das Finisher-Bier und bei der
Siegerehrung stellte sich heraus, dass ich 6. Platz war 150 Meter hinter
dem 5. Platz. Der erste schwamm ziemlich heftige 50,05 Kilometer und
die erste Frau 36,5 Kilometer.
Ich bin ziemlich zufrieden, das
nächste Schwimmen kann kommen dann wird auch ernsthaft geschwommen, ohne
Schlafpausen und so viel Weizen und jemand hat mir auch schon das
Versprechen abgerungen nächstes Jahr bei den deutschen
Freischwimmermeisterschaften zu starten...;)
Am
Nachmittag bekam ich dann noch eine Stadtführung durch Würzburg, eine
sehr schöne Stadt und sicher auch zum Laufen oder Rennrad fahren richtig
toll, aber das wird das nächste Mal ausgetestet.
Jetzt wird sich erst mal wieder auf das Laufen und Skitouren gehen konzentriert.
Keep on fighting,
Sebastian